Semlor – Hefegebäck für die Faschingszeit

Zugegeben, dieses Rezept ist nicht wirklich „gesund“ und eigentlich auch reines „Hüftgold“, aber dafür sehr lecker und Genuss pur und passend für diese letzte Faschingswoche.

„Semlor“ kommt aus Schweden. Dabei handelt es sich um ein traditionelles gefülltes Gebäck zur Faschingszeit. Ursprünglich wurde es nur zum Faschingsdienstag gebacken, heute entkommt man dem Süßgebäck von Weihnachten bis zu den Osterfeiertagen kaum, so beliebt ist es.

Eine schwedische „semla“ ist mit der süddeutsch-österreichischen Semmel verwandt, da sie ursprünglich ohne Füllung hergestellt wurde. Traditionell wurde sie früher in einem tiefen Teller mit heißer Milch und mit Zimt bestreut serviert.

Da in der schwedischen Küche fast ausschließlich Volumenmaße verwendet werden, verwende ich auch hier die Originalangaben, wie in allen Rezepten, die ich aus Schweden kenne. Das Kochen und Backen ist so auch sehr einfach, man braucht keine Waage und die nötigen Maße bekommt man beispielsweise in großen schwedischen Möbelhäusern. ;-)
1 dl (Deziliter) entspricht 100 ml (Milliliter).

Zutaten für ca. 12 Stück:
75g Butter oder Margarine; 2 ½ dl Milch, 30 g Hefe, ¼ TL Salz, ¾ dl Zucker, 1 TL gemahlenen Kardamomen, 7-7 ½ dl Weizenmehl, 1 Ei zum Bepinseln

Für die Füllung:
100 g gemahlene Mandeln und 1 ½ dl Zucker oder 200 g gekaufte Mandelmasse bzw. Marzipanmasse; ca. 300 ml Sahne

Zubereitung:
Erst die Butter bzw. Margarine in einem Topf schmelzen, dann die Milch zugießen, bis sie lauwarm wird, auf ca. 37 Grad. Die Hefe wird in einer Schüssel zerkrümelt (wenn man Frischhefe verwendet) und mit der Fett-Milch-Mischung verrührt bis sie sich auflöst. Salz, Zucker und Kardamomen beifügen und einen großen Teil des Mehls. Nun den Teig kräftig rühren, bis er eine geschmeidige Konsistenz hat und Fäden zieht. Mit einem Tuch abdecken und 30-40 Minuten an einem Ort gehen lassen, der zugluftfrei ist.

Anschließend den Teig nochmal auf einer bemehlten Fläche mit dem verbleibenden Mehl durchkneten, bis er eine gute Konsistenz hat.

Nun 12 kleine Bällchen formen, auf ein bemehltes oder mit Backpapier belegtes Backblech setzen und weitere 30 Minuten zugedeckt gehen lassen. In der Zwischenzeit den Backofen auf 220 – 250 Grad erhitzen. Mit einem verquirlten Ei bepinseln und 8-10 Minuten auf der mittleren Schiene backen, bis die Bällchen eine goldbraune Farbe haben. Jeder Backofen bäckt anders, daher gerne auch eine etwas geringere Temperatur verwenden, damit der Boden der „semlor“ nicht zu dunkel wird und im Zweifel etwas länger backen.

Nun auskühlen lassen und in der Zwischenzeit die Füllung fertigstellen: Dazu werden die Deckel der „semlor“ abgeschnitten und die „semlor“ ausgehöhlt. Jetzt entweder die Mandeln schälen, mahlen und mit dem Zucker und der zerkrümelten „semlor“-Masse vermischen; oder die gekaufte Mandelmasse fein schneiden und mit etwas Milch zu einer cremigen Füllung verrühren. Die Sahne steif schlagen und süßen.

Zuletzt kommt die Füllung wieder in die „semlor“. Sahne obendrauf, Deckel darüber und mit Puderzucker bestäuben.

Gutes Gelingen und vollen Genuss! Smaklig måltid!

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